Von unserem bürgerschaftlichen Engagement für Erneuerbare Energien in Rehfelde berichtet die Bauernzeitung in einem lesenswerten zweiseitigen Artikel.
Der Artikel von Catrin Hahn ist Ende März in der 13.Wochenausgabe erschienen. Die ersten Abschnitte daraus stellen wir euch hier gerne als Appetithäppchen bereit. Wer den ganzen Artikel lesen will, kann ihn gerne hier herunterladen.
Seit zehn Jahren schon zeichnet die Agentur für Erneuerbare Energien die „Energie-Kommune des Monats“ aus. Betrachtet man die Karte mit den Preisträgern, fällt leider auf, dass die meisten im Süden oder Westen des Landes bzw. im windreichen äußersten Nordwesten liegen. Im Januar diesen Jahres hat allerdings – entgegen dem Trend und hochverdient – eine kleine Gemeinde im Osten Brandenburgs den Titel erhalten: Rehfelde.
Der 5.000-Einwohner-Ort liegt etwa 30 km östlich von Berlin, landschaftlich reizvoll am Rande der Märkischen Schweiz. Die Einwohner engagieren sich vielfältig und sorgen für ein buntes Leben im Ort. Dieser Umstand und sicher auch die Tatsache, dass der Zug von Berlin-Ostkreuz nur etwa eine halbe Stunde braucht, sorgen seit Jahren für einen stetigen Zuzug. Vor allem junge Familien siedeln sich an, viele Eigenheime entstanden schon, Kindergarten und Grundschule werden erweitert bzw. neu errichtet.
Versorgung mit erneuerbarer Energie
„Wir möchten gerne eine Versorgung mit erneuerbaren Energien vor Ort sicherstellen – preiswerten Strom aus eigener Produktion und ohne Treibhausgasemissionen. Und zwar von allen gemeinsam für uns alle“, so beschreibt Helmut Grützbach die Vision der Energiegenossenschaft „Rehfelde-EigenEnergie eG“. Grützbach ist einer der Vorstände der Genossenschaft, die sich 2012 aus einem Arbeitskreis heraus gegründet hat. „Wir hatten uns damals zusammengefunden“, erinnert sich Grützbach, „als wir gegen die Versuche zur CO2-Verpressung protestiert haben. Später haben wir uns dann gedacht, wir können ja nicht nur gegen was sein, wir müssen ja auch für was sein. Also haben wir den Arbeitskreis gegründet.“ Und der hat dann, später auch mit der Gründung und Unterstützung der Energiegenossenschaft, klar formuliert, wofür die Teilnehmer sind: Nämlich dafür, die Energieversorgung des Ortes in mehreren Etappen in die eigenen Hände zu nehmen, um unabhängig von den großen regionalen Energieversorgern und dabei gleichzeitig preisgünstig zu sein.
Nun konnte das Thema „preisgünstig“ wegen der derzeit hohen Netzentgelte noch nicht verwirklicht werden. In der Genossenschaft denkt man aber schon intensiv darüber nach, bei der nächsten Ausschreibungsrunde 2026 das örtliche Stromnetz vom Betreiber E.DIS AG zu kaufen. Bis dahin arbeitet man beharrlich und größtenteils ehrenamtlich am „Rehfelder Weg der Energiewende“, der eine Energieversorgung in einem Mix von Solar und Windenergie, Biothermie, Wasserkraft und Wärmeenergie in Blockheizkraftwerken mit eigenen Pufferspeichern vorsieht. Festgeschrieben wurde dieser „Rehfelder Weg“ 2014 in einem Energiekonzept, in dem es heißt: „Die Genossenschaft setzt sich für eine stabile, sozialverträgliche, preisgünstige und unabhängige sowie für eine nachhaltige und umweltverträgliche Lösung zur Energieversorgung ein.“
Mit heute schon 230 Mitgliedern und einem Investitionsvermögen von rund 10 Mio. € bewegt die Genossenschaft dabei richtig viel. Das zahlt sich auch für die Anleger aus, denn auf die eingezahlten Mitgliedschaftsanteile sind 2,5 % Zinsen angelegt. Da dieser große Berg an Vorhaben nicht gänzlich in ehrenamtlichem Engagement zu bewältigen ist, wurde mit Kofinanzierung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative eine Stelle für einen „Klimaschutzmanager“ eingerichtet…….
(Autorin: Catrin Hahn, freie Journalistin, Berlin, Aus: Bauernzeitung, 13. Woche, mit freundlicher Genehmigung des Verlags)